Peter Martens und Stephan Siemen sind Waffenwarte
Die Wiefelsteder kümmern sich um vereinseigene Gewehre und Pistolen. Luftgewehre sind beim Laienschießen gerade schwer im Einsatz.
von Claus Stölting
Für Waffenwart Peter Martens und Stellvertreter Stephan Siemen beginnt die Arbeit eigentlich erst, wenn das Schießprogramm des Schützenvereins Wiefelstede im Vorfeld des 122. Wiefelsteder Schützenfestes abgeschlossen ist. An diesem Donnerstag sind noch einmal Mannschaften von Betrieben und nicht Schießsport treibenden Vereinen an der Reihe – und gut 70 Teams werden rein rechnerisch an diesem Abend rund 5600 Schuss mit dem Luftgewehr abgeben. „Irgendwann müssen die Waffen dann natürlich gereinigt und auf Schäden überprüft werden“, sagt Peter Martens.
20 vereinseigene Luftgewehre und zwei Luftpistolen werden in der 2012 neu gebauten Waffenkammer des Vereins gelagert. Und fünf Kleinkalibergewehre und eine Kleinkaliberpistole – ebenfalls samt Munition. „Die hohen Sicherheitsstandards sind eigentlich nur für die Kleinkaliber-Waffen einzuhalten“, weiß der 49-Jährige: Luftgewehre könnte der Verein auch in einem abschließbaren Schrank auf dem Schießstand aufbewahren. Die Waffenwarte, per Sachkundenachweis für die Aufgabe qualifiziert, kümmern sich vornehmlich um die Wartung und oft auch Reparatur der Vereinswaffen, treffen sich zwei- bis dreimal im Jahr zum Waffencheck. Alle drei bis vier Jahre kommt auch ein Büchsenmacher, um die Waffen zu begutachten. Nicht mitgerechnet im Vereinsbestand sind jene Waffen, die die aktiven Sportschützen selbst besitzen und bei sich zu Hause aufbewahren.
Tüftler Peter Martens hat irgendwann einen Transportwagen für 20 Gewehre samt Munition gebaut, der auch den Aufsichten beim Schießen die Arbeit ungemein erleichtert. „Der Wagen wird in den Schießstand geschoben und niemand muss mehr zur Waffenkammer laufen, wenn doch noch ein Gewehr mehr gebraucht wird“, lacht Martens, der die Waffenkammer auch um einen speziellen Schraubstock für Gewehrreparaturen und einen Ständer für Gewehrtaschen bereichert hat.
An die Schränke mit den KK-Waffen kommen im mehr als 600 Mitglieder zählenden Schützenverein nur etwa 15 Mann heran: Codegestützte elektronische Schlösser verhindern Missbrauch – „und wir können auslesen, wer wann welchen Schrank geöffnet hat“, weiß auch Sportleiter Volker Hagendorff. Ansonsten wird um die Waffenkammer kein Geheimnis gemacht. „Wir haben immer mehr Gruppen, die etwa bei Kohlfahrten und Ausflügen auch schießen wollen und bei uns anfragen“, sagt Martens: „Und da zeigen wir bei Führungen gern auch die Waffenkammer.“
Die ältesten Luftgewehre des Vereins dürften um die 12 Jahre alt sein, schätzt der Waffenwart, „Seitenspanner“ sind jedoch längst durch Druckluftwaffen ersetzt worden. „Die Gewehrläufe sind heute auch nicht mehr brüniert und damit Flugrost-anfällig, weiß der Fachmann: Eloxierte oder verchromte Läufe machen die Wartung einfacher.
Das, was an Blei übers Jahr verballert wird, sammeln übrigens Senioren des Vereins aus den Fangbehältern ein und führen es der Metallverwertung zu. Der Erlös fließt auch in die Jugendkasse des Vereins. „Da kommen in jedem Jahr an die 30 Kilogramm zusammen“, weiß auch Stellvertreter Stephan Siemen.
Quelle: NWZonline