Saskia Gablenz (Thüringer Schützenbund) und Oswald-Christian Hentschel (Sächsischer Schützenbund) sind die neuen Würdenträger des Deutschen Schützenbundes.
Die Thüringerin gewann mit einem 30,6 Teiler gegen lris Warnecke (Niedersächsischer Sportschützenverband) und Michael Kurringer (Bayerischer Sportschützenbund). Der neue Bundesjugendkönig setzte sich mit einem 21,1 Teiler gegen lsabel Daferner (Bayerischer Sportschützenbund) und Alexander Jurkscheit (Schützenverband Berlin Brandenburg) durch. Das vom Oldenburger Schützenbund (NWDSB) und dem Partnerverein SV Wiefelstede durchgeführte Bundeskönigsschießen in Wiefelstede war eine runde Sache. So brachte es DSB Vizepräsident Sport Gerhard Furnier auf den Punkt: „ihr habt die Erwartungen mehr als erfüllt, ihr habt sie sogar übertroffen. Man könnte fast vor Neid erblassen, wie Tradition und Pflege des Brauchtums hier in der Region gelebt wird. Ich organisiere seit 15 Jahren das Bundeskönigsschießen, zwischendurch hatte ich mal Zweifel, das auch in Zukunft in die Fläche zu geben. Nachdem was ich und wir hier erlebt haben, kann ich sagen, wir werden diese Veranstaltungen auch in Zukunft in die Fläche geben, denn da wird Tradition gelebt, und das brauchen wir in unserem Schützenwesen.“ Ein besonderes Lob sprach er den Organisatoren aus. Man habe ihn immer wieder mit Perfektionismus überrascht. Am Freitagabend waren die meisten Delegationen schon angereist und nahmen am größten Schützenfest des Ammerlandes rege teil. Die Gruppe „Torfrock“ tat denn auch Einiges dazu. Am Sonnabend wurde das Bundeskönigsschießen auf dem Schützenstand des SV Wiefelstede unter der Leitung von Gerhard Furnier durchgeführt. Es verlief alles reibungslos.
Freude bei den Oldenburgern über Vergabe
Die Gäste und Schützen wurden vom Präsidium des Oldenburger Schützenbundes und des SV Wiefelstede betreut. Man sah unter den Betreuern der angereisten Landeskönige viele Landessportleiter, und auch einige Landespräsidenten hatten es sich nicht nehmen lassen, ihre Teilnehmer in den Norden zu begleiten. Nachdem der Wettkampf für die 39 Teilnehmer abgeschlossen war, hatten Vertreter der Verbände und der Politik (Mitglieder des Gemeindeparlamentes, Mitglieder des Bundes und Landtages, Landrat und Bürgermeister des Ammerlandes) mit den Präsidien des Bezirks, des Ammerlandes und des Vereins eine angenehme Pflicht zu erfüllen. Bürgermeister Jörg Pieper hatte zum Empfang geladen. Er war sehr erfreut darüber, dass diese Veranstaltung in Wiefelstede durchgeführt wurde im Rahmen des großen Schützenfestes. Peter Wiechmann, Präsident des Oldenburger Schützenbundes, war sich sicher, dass die Ausrichtung des Bundeskönigsschießens eine Anerkennung und Wertschätzung aller Schützenvereine in der Region sei. Er ging auch noch einmal auf die Vergabe dieses Großereignises ein. Man habe ja schon 2012 gerne dieses Fest zum 150-jährigen Bestehen des Oldenburger Schützenbundes gehabt, jedoch da ging es nach Hannover. Jedoch habe man erneut über den Nordwestdeutschen Schützenbund einen neuen Anlauf genommen, und dann klappte es mit 2014.
Riesiger Festmarsch
Beim anschließenden Antreten vor dem Rathaus betonte Landrat Jörg Bensberg bei der Begrüßung der Schützen, dass das Schützenwesen ein wichtiger Bestandteil des Gemeinwesens sei. „Das Miteinander und das Heranführen der Ju-
gend an die Tradition ist wichtig.“ Es bot sich allen Teilnehmern ein imposantes Bild. Mit den Schützinnen und Schützen aus dem gesamten Bundesgebiet und des Landkreises sowie mit befreundeten Vereinen hatten bei strahlendem Sonnenschein 1200 Schützen Aufstellung genommen zum Festmarsch durch den Ort zum Festzelt. Unter der musikalischen Begleitung verschiedener Musikgruppen ging es dann in drei lntervallen auf den Weg zum Festplatz, angeführt
von dem Reisebanner des Deutschen Schützenbundes und dem Banner des Oldenburger Schützenbundes. Es folgten die Landesverbände, jeweils begleitet von einem Partnerverein des Ammerländer Schützenbundes oder des Bezirkes.
Dieses doch wohl nicht alltägliche Ereignis und der riesige Festmarsch lockten doch eine sehr große Zahl von Zuschauern aus dem Ort und der gesamten Region auf die Straße, und sie winkten den Teilnehmern zu.
Erinnerungswimpel und Fahnenband
Bevor DSB-Vizepräsident Sport Gerhard Furnier dann mit der Proklamation begann, musste er doch noch einige Sätze zum Ablauf sagen. Er teilte allen Gästen im schon fast überfüllten Festzelt mit, dass er überrascht gewesen sei und dass er einen solchen Empfang aus Anlass des Bundeskönigsschießens durch die Gemeinde noch nicht erlebt habe. Auch sei es bisher so noch nicht vorgekommen, dass alle Teilnehmer einen Erinnerungswimpel und die Vereine ein extra angefertigtes Fahnenband bekommen haben – ein Entwurf des Ehrenpräsidenten Josef Rolfes. Nach dem festlichen Einmarsch aller Landeskönige und Landesjugendkönige hatte dann das Warten der Teilnehmer ein Ende. Beim Blick in die Gesichter aller Platzierten konnte man feststellen, dass keiner so richtig enttäuscht war, die Vorstellung durch Gerhard Furnier war wie immer mit vielen netten Worten umschrieben, wie man das nun seit vielen Jahren kennt. Die Königsnadel und Urkunden – Damen und Mädchen bekamen natürlich einen Blumenstrauß – übereichten DSB-Vizepräsident Jonny Otten und der stellvertretende Bundesjugendleiter Burghard Schindler. Riesengroß dann der Jubel bei den Mitgereisten der neuen Majestäten, als der jeweils Zweitplatzierte bekanntgegeben worden war. Nachdem nun beide neuen Würdentäger die Königskette erhalten hatten, gab es kein Halten mehr. im Blitzlichtgewitter nahmen sie hunderte von Glückwünschen entgegen und konnten erst später alles richtig genießen. Dann war Feiern angesagt.
Text: Josef Rolfes
Quelle: Der NordDeutsche Schütze 9.2014, Seite 3 – 4