Einmal im Jahr ist Platzwart Ingo Janßen Marktmeister in Wiefelstede
Er ist seit seinem elften Lebensjahr Mitglied im Verein und seit 2001 Platzwart. Und das mit dem Marktmeister war eigentlich ein Scherz.
von Claus Stölting (NWZ)
Das Schild „Marktmeisterbüro“ muss Ingo Janßen erst suchen. Überhaupt sei das mit dem Schild ja nur ein Scherz gewesen, sagt der Platzwart des Schützenvereins Wiefelstede. Irgendwann während eines Schützenfestes hatte er spaßeshalber mal gesagt: „Ich brauche ein Marktmeisterbüro.“ Und bekam eben spaßeshalber auch das Schild dazu. „Den zur Verfügung gestellten Raum habe ich aber nie genutzt“, lacht der 45-Jährige, der seit 2001 Platzwart und seit seinem elften Lebensjahr Mitglied des Vereins ist. Klar ist: Ingo Janßen ist auch beim 120. Wiefelsteder Schützenfestes am Wochenende Marktmeister – irgendwie.
Auch für ihn beginnen die Vorbereitungen für ein Schützenfest wenige Tage nach Ende des vorhergehenden – nach dem Motto „Nach dem Schützenfest ist vor dem Schützenfest“. Denn dann laufen bereits die ersten Anmeldungen der Marktbeschicker fürs nächste Jahr bei Janßen ein. „Stets schriftlich – das ist bei uns Usus“, erklärt Janßen, der im Gespräch mit der NWZ wie auch Eventteam-Mitglied Gerd Martens betont: „Wir erhalten stets mehr Bewerbungen als wir unterbringen können.“ Und das ist bei vielen anderen Schützenfesten keinesfalls üblich, wissen beide. Bereits im Februar jeden Jahres hat der Schützenverein seine Entscheidung getroffen, welcher Marktbeschicker dabei ist – und lädt jährlich etwa 15 Anbieter zum gemeinsamen Treffen in der Schützenhalle ein. „Die meisten sind treue Anbieter – seit Jahrzehnten“, sagt Janßen. Dabei ist dem Verein wichtig, dass das Angebot auf dem Festplatz allen Altersgruppen gerecht wird.
Im Juni geht es für Janßen und sein siebenköpfiges Helferteam los mit den Vorbereitungen fürs Schützenfest: Der Platz muss in Schuss gebracht werden. „Hecken schneiden, Kanten machen“: Damit geht es los. Im Juli werden bereits die Plätze für die Marktbeschicker ausgemessen und abgesteckt – „und dann müssen wir zusehen, dass wir unser Equipment aus dem Schuppen herausbekommen, bevor alles zugebaut ist“, sagt der Wiefelsteder – und meint die Kassenhäuschen, Absperrbänder, Fahnen, Stehtische und andere Utensilien, die fürs Fest gebraucht und installiert werden. In diesem Jahr wird es eine neue Parkplatzsituation geben, denn die Wiese gegenüber dem Schützenplatz steht durch den Bau einer Lagerhalle nicht mehr zur Verfügung. „An der Wiesenstraße gegenüber wird Parkraum zur Verfügung gestellt, auch auf dem Gelände der Firma Lager 3000“, gibt Janßen bekannt: „Es wird ausgeschildert.“ Auch dafür müssen er und seine Helfer noch Absperrbänder anbringen.
Die Marktbeschicker bauen übrigens alles selbst auf. Und wenn das Fest beginnt, dann ist Janßen Ansprechpartner und Verbindungsmann zwischen Beschickern und Schützenverein: Marktmeister eben – irgendwie.
Quelle: http://www.nwzonline.de/ammerland/wirtschaft/seit-jahrzehnten-treue-anbieter_a_8,2,3666935183.html